Zum Tode unseres Kollegiumsmitglieds Egon Lippert (1938-2022)

Im Mai war Egon Lippert noch einige Mal unterwegs gewesen, um mit seinen besonderen Fotos, zum Beispiel von der Lüpertz-Ausstellung in Wolnzach oder dem Partnerschaftsfest München-Bordeaux aus dem bayerischen Süden das EUROjournal im wahrsten Sinne des Wortes etwas bunter zu gestalten, am 23. Juni 2022 ist das langjährige Mitglied des Redaktionskollegiums, wie heute bekannt wurde, nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Die traurige Nachricht nicht nur für seine Kolleginnen und Kollegen vom EUROjournal pro management, sondern für alle, die den rührigen Paradebayern, der bis in sein 84. Lebensjahr hinein auf fast keinem Pressetermin im Großraum München fehlte, kennen und schätzen lernten, übermittelte am heutigen Tage Ulla Rüdenholz, ehemalige Präsidentin der Europäischen Bewegung Bayern (EBB).

Lange Jahre brachte Egon Lippert seine proeuropäische Haltung nämlich nicht nur als Kollegiumsmitglied für das Informations- und Dokumentationsmedium der Fördergesellschaft für Europäische Kommunikation zum Ausdruck, für das ihn unser Gründer Peter Verbata und der langjährige EBB-Präsident und ehemalige Vizepräsident des Europäischen Parlaments Dr. Ingo Friedrich gewinnen konnten, sondern war auch für die Vereinigung Europäischer Journalisten aktiv. Doch damit nicht genug, als Vertreter für beide Mitgliedsvereine der Europäischen Bewegung engagierte sich Egon – das altbairische Original aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck – seit vielen Jahren auch im erweiterten Vorstand der EBB, unterstützte dort u.a. die Öffentlichkeitsarbeit und beteiligte sich federführend an der Organisation von zahlreichen Veranstaltungen. Dazu gehörte auch die Planung und Durchführung von Bildungsreisen, nicht nur für die EBB, sondern etwa auch für die Hanns-Seidel-Stiftung, der der Verstorbene auch als langjähriges CSU-Mitglied nahestand. Gänzlich „unparteiisch“ war Egon freilich in seinem Zweitberuf als Fotojournalist, der – wie so vieles, was mit Freude in höherem Alter begonnen wird – für ihn eben eine echte Berufung war. Was ihm vor die Linse kam, wurde abgelichtet – neben zahlreichen Berühmtheiten aus Kunst, Wissenschaft und Sport gehörten dazu immer wieder auch die Größen der bayerischen, deutschen, europäischen und internationalen Spitzenpolitik. Nicht weniger Interesse und Freude hatte der Fotojournalist aber an Beobachtungen von (wer könnte dies treffender sagen) „Otto-Normalbürgern“ und den kleinen Dingen des Lebens. Das Foto von einem Weißwurstbuffet in einem Frachtflugzeug der Bundeswehr etwa brachte Egon Lippert vor wenigen Jahren einen Preis im Wettbewerb „Pressefoto des Jahres“ ein. Der besondere Blick, dem Lippert bei seiner Arbeit Ausdruck verlieh, wurde nicht nur von den Leserinnen und Lesern des EUROjournals geschätzt, sondern auch bei vielen anderen insbesondere Europa bewegten Institutionen, seien es nun die EBB, Europa- oder Paneuropa-Union. Darüber hinaus avancierte er in den letzten Jahren zu einem der Hausfotografen des Internationalen PresseClubs München. Erst im letzten Herbst wurde die journalistische Arbeit Lipperts in seiner Heimatgemeinde Eichenau mit einer interessanten Werkschau seiner Lieblingsfotos gewürdigt.

Im Namen von Chefredaktion und Redaktionskollegium des EUROjournals gilt es Dank zu sagen für die langjährige ehrenamtliche Tätigkeit von Egon Lippert. Die Lücke, die der sympathische Oberbayer innerhalb des aktiven Kerns unserer Redaktion reißt, wird nur schwer auszufüllen sein. Bis zuletzt hat Egon lebhaft Anteil am Schicksal des EUROjournals genommen und war sehr erfreut, als ihm kürzlich mitgeteilt werden konnte, dass wir in neuem Gewand bald wieder online sind. Als altem Shanty-Freund rufen wir unserem Egon Lippert ein „farewell“ zu!   

Vom Leiter der Chefredaktion Prof. Dr. Wolfgang Otto

Gerne veröffentlichen wir hier auch den Nachruf des Präsidiums der Europäischen Bewegung Bayern e.V. auf den verstorbenen Egon Lippert

Völlig unerwartet ist Herr Egon Lippert, unser „Hoffotograf“, am 23.6.2022 verstorben.

Was wäre die Europäische Bewegung Bayern e.V. in den letzten 20 Jahren ohne ihren Berichterstatter Egon Lippert gewesen?

Unsere Außenwirkung wurde weitgehend von ihm geprägt. Ob es Fotos von Veranstaltungen waren, Flyer von Europatagen oder hervorragenden Ereignissen wie Jubiläen oder Europäischen Seminaren. Herr Lippert hat unsere Mitglieder immer umfassend, bildlich oder per e-mail teilnehmen lassen.

Unvergesslich sind die zahlreichen europäischen Seminare, von ihm perfekt organisiert, z.B. Poritc in Kroatien, Piran in Slowenien, Kloster Neustift in Südtirol, Cadenabbia am Comer See, Bled, Nova Gorica, in Slowenien usw., um nur einige Beispiele zu nennen. Er hat es verstanden immer interessante örtliche Podiumsteilnehmer zu gewinnen, um dem Publikum eine möglichst umfassende Darstellung des jeweiligen EU Mitgliedslandes zu vermitteln.

Zu Beginn seiner fotographischen Karriere war er nur auf europäische Vereinsarbeit beschränkt. Nach und nach hat er sich einen beachtlichen Namen als Pressefotograf erworben, vor allem als Mitglied des Europäischen Journalistenverbandes. Diese Aktivität führte ihn in alle Teile der Europäischen Union und bedeutete für die Mitglieder der EBB europaweite Informationen.

In seinen erfolgreichen späten Jahren gab es kaum ein öffentliches Ereignis, von dem Egon Lippert nicht live berichtete. Die zahlreichen Europäischen Begegnungen, zum jeweiligen Vorsitz, der Europäischen Ratspräsidentschaft im Festsaal des Münchner Künstlerhauses, wären ohne ihn niemals so unvergesslich der Nachwelt erhalten geblieben.

Seine Fröhlichkeit, sein Optimismus und sein unerschöpfliches Engagement für die Europäische Einigung werden wir vermissen und nie vergessen.

Monika Hohlmeier, Präsidentin

Dr. Ingo Friedrich, Ehrenpräsident

Ulla Rüdenholz, Ehrenpräsidentin

Zum Foto: Egon Lippert im November 2021 im Rathaus von Eichenau vor dort ausgestellten Lieblings-Pressefotos des Meisters (Foto: Gemeinde Eichenau).

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