Ich wachte heute Morgen schweißgebadet auf. Der Alptraum hatte mich nur wenige Jahre in die Zukunft geführt. Die CO2-Preisdynamik hatte Erdgas inzwischen richtig teuer gemacht und trotzdem war das noch immer der primäre Energieträger. Der Ausbau von Fernwärme ging nicht so schnell voran, unter anderem aus dem gleichen Grund, warum es auch bei den Wärmepumpen stagnierte, nämlich dem Fachkräftemangel, speziell in diesem Segment.
Hinzu kamen Probleme mit der Stromversorgung, zum einen durch den steigenden Energiebedarf, zum anderen durch zu schwache Stromnetze vor allem in älteren Stadtgebieten, die nicht schnell genug ausgebaut werden mussten. Jetzt kam auch noch ein heftiger Wintereinbruch hinzu. Die Atlantikströmungen waren wegen der zunehmenden Erderwärmung zum Erliegen gekommen und machten den Weg frei einen anhaltenden Strom von Polarluft nach Mitteleuropa, der wochenlang für Temperaturen von deutlich unter null Grad sorgte, auch tagsüber.
Der Versuch den CO2 Preis wenigstens vorübergehend auszusetzen erwies sich politisch schwierig und mündete in halbherzige Krisenprogramme, die nur wenig Entlastung boten, während sich die Krankenhäuser mit Erfrierungsopfern füllten. Umweltverbände zogen gegen die kleinste Aufweichung der Klimapolitik vor das Bundesverfassungsgericht. Schließlich sei der noch immer hohe CO2 Ausstoß die Ursache für diese Krise, was beweise, dass man ihn weiter konsequent bekämpfen müsse.
Das fatale an diesem Traum ist, es kann tatsächlich so eintreten, auch wenn wir uns das im Moment noch nicht vorstellen können. Hoffen wir, dass es nur ein Alptraum bleibt…