Wenn man die Medien so verfolgt, dann kommen im Kern folgende Botschaften an: Die jungen Leute haben Angst vor der Zukunft. Die radikalen Parteien legen zu. Die Ukraine verliert den Krieg. Russland gewinnt den Krieg. Die USA sind nicht mehr kalkulierbar. Die Wirtschaft stagniert. Europa ist nur noch Zuschauer der Weltpolitik.

Diese Liste der schlechten Nachrichten ließe sich sicher noch fortsetzen. Aber beschreibt sie auch korrekt die wirkliche Realität von heute? Oder stimmt nicht auch folgende Liste:

Die jungen Leute haben heute faktisch mehr Chancen als früher. Die radikalen Parteien stagnieren seit Jahren. Die Ukraine wird ein westliches Land. Russland hat unter Putin global an Image und Einfluss dramatisch verloren. Die USA durchlaufen einen schwierigen, aber notwendigen Anpassungsprozess. Die Wirtschaft hat begonnen, sich auf die neuen Herausforderungen einzustellen. Europa hat im Vergleich zum Gipfel Reagan/Gorbatschow im Jahre 1986 immens an Einfluss gewonnen.

Es ist die alte Diskussion über das halbvolle oder halbleere Glas, wobei wir Menschen geradezu verliebt in negative Nachrichten sind.

Ein bisschen mehr halbvolles Glas würde uns aber schon deshalb guttun, weil Psychologie und Erfolg eng zusammengehören. Ein bisschen mehr Optimismus würde auch den Erfolg erleichtern.

Von Kollegiumsmitglied Dr. Ingo Friedrich, ehem. Vizepräsident des Europaparlaments

Von Dr. Ingo Friedrich

Der Autor ist ehemaliger Vizepräsident des Europäischen Parlaments (EVP) und bis zum heutigen Tage aktiver Beobachter und Inspirator. Dr. Friedrich ist u.a. Präsident des Europäischen Wirtschaftssenats und Ehrenpräsident der Europäischen Bewegung Bayern. Im Jahre 2007 erhielt der Initiator der Europaflagge die FEK-Europamedaille Kaiser Karl IV..

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