Viele Leute klagen darüber, dass insbesondere Konzerne viel zu viele Daten von „uns“ sammeln und auswerten und womöglich mehr über uns wissen, als gut sein sollte, usw.
Meine persönliche Erfahrung hält mit dieser Befürchtung nicht so ganz Schritt. Im Gegenteil. Ein klein wenig mehr Überwachung (oder sollte ich überhaupt erst mal von „Aufmerksamkeit“ reden?) wäre womöglich gar nicht so schlecht.
Hier zwei Beispiele (vom Mai 2025):
SKY-TV schreibt mir: „Hallo Yehuda, dein SKY-Erlebnis endet bald (ich habe das Abo nach über 20 Jahren gekündigt), dabei warten so viele spannende Highlights auf dich:
„Fantasy-Filme wie „Der Herr der Ringe, …“ (womit ich nichts anfangen kann, da mir die „Tagesschau“ oft schon zu fiktiv ist und mir Filme dieser Art nach spätestens drei Minuten zu viele Fragen aufwerfen) oder „Krimi- und Serien-Highlights“ … (ich habe keine Zeit für Serien und mit Krimis kann ich generell nichts anfangen, da sie den Mord an Menschen als Unterhaltungsgrundlage voraussetzen – was ich als Idee nicht mal verstehe – muss ich mehr dazu sagen??)
Schließlich: „Fühle den Speed mit der Formel 1 und dem Großen Preis von Kanada am 15. Juni auf SKY-Sport1… Verlängere noch heute dein Abo für 24 Monate zum Vorteilspreis“
Ich kann mir wenig vorstellen, was für mich noch öder wäre, als in der Wohnung zu sitzen und am Bildschirm Autos anzuschauen, die auf einem Parcours fahren…
SKY (zuvor Premiere) hat nach zig Jahren offenkundig von meinen „Sehgewohnheiten“ keine Ahnung und deshalb die Kündigung auch verdient.
Zweites Beispiel, zweite E-Mail, vom selben Tag: Telekom:
„Magenta-Moments“ werden mir versprochen, und zwar zum MUTTERTAG, mutmaßlich weil mein Vorname mit einem -A endet: „Magenta-Moments schenkt Ihnen ein 5-Euro-Guthaben bei OBI für Ihren nächsten Pflanzenkauf.“
Gilt das auch für „Brokkoli“ …?
Woran merkt man, dass man wirklich alt wird? Wenn man (als Mann) „personalisierte“ Gutscheine zum Muttertag bekommt.
Von Kollegiumsmitglied Yehuda Shenef