Ja, man soll Pferdeäpfel nicht mit Abrissbirnen vergleichen. Das eine ist Natur, das andere gegen die Kultur.
Nur: Man sieht oft schräge Vergleiche, die belegen sollen, was man belegt haben will, z.B. dass Fleisch essen ja viel gesünder und natürlicher sei, als sog. „Fleischersatzprodukte“ zu verspeisen. Und um das zu beweisen, sieht man öfter mal Gegenüberstellungen, von einem Fleischartikel, der aus
ein oder zwei Zutaten besteht, vielleicht weil die Antibiotika, Stresshormone, usw. großzügig weggelassen wurden… und auf der anderen Seite dann das vegane „Gegenstück“ mit einer ellenlangen Liste an Zutaten, für deren Aussprache man einen versierten Logopäden braucht… und kein Wunder: viele Leute glauben auch deshalb, Fleisch essen sei gesünder… und: … tatsächlich habe ich diese Art von „Beweisführung“ zuletzt schon recht oft gelesen und zu Ohren bekommen, deshalb nun mal dasselbe anders herum.

Was denn eigentlich, wenn man gar keine „Fleischersatzprodukte“ braucht, weil es eben doch nur begrenzt Sinn macht, „Heroin mit Methadon“ zu ersetzen – sinngemäß – …?

Man kann z.B. gewöhnliches TOFU kaufen. Das besteht aus? Sojabohnen und Wasser. Das ist alles.

Als Vergleich dazu habe ich eine historische Lieblingsspeise ausgesucht, Insidern auch als „Führersuppe“ bekannt: Leberknödelsuppe. Interessant zu lesen, wie die nun als Fertigprodukt aus der Dose daherkommt: immerhin mit 28 (!) Inhaltsstoffen (leger verharmlost als „…Dextrose, Gewürze, Gewürzextrakte, Stärke, Würze, …“ wer will schon wissen, was damit gemeint ist, und wie es sich unterscheidet? … und … ja vielleicht auch noch mit Senf und Sellerie, was der Hersteller jedenfalls aus rechtlichen Gründen nicht mal ausschließen will, weil es ja Allergene sind … und dann könnte es juristischen Ärger geben, wenn man es nicht ausschließt.

Ich bin da, nicht nur wegen der Historie, auf der Tofu-Seite.

Von Kollegiumsmitglied Yehuda Shenef

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