Am 13. Oktober feiert Bayern den 200. Jahrestag der Thronbesteigung seines bedeutendsten Königs, Ludwig I.. An seinem Geburtsort, der europäischen Parlamentshauptstadt Straßburg, erinnerten Paneuropäer aus mehreren Ländern, an ihrer Spitze Bayerns Beauftragter für Erinnerungskultur und geschichtliches Erbe, Dr. Ludwig Spaenle, und der Präsident der Paneuropa-Union Deutschland, Bernd Posselt, an die Bedeutung des europäisch vernetzten Wittelsbachers für die Einigung Bayerns und Europas.

Die bayerische Staatsidee, wonach dieses Land im Herzen Europas auf der Existenz von vier Stämmen beruht, geht auf König Ludwig I. zurück. Mit diesem Konzept gelang es dem Monarchen, Altbaiern, Schwaben, Franken und Pfälzer unter Wahrung ihrer kulturellen Eigenständigkeit in das neue Königreich zu integrieren, zu dem das uralte Herzog- und Kurfürstentum 1806 mit Unterstützung Napoleons erhoben wurde.

Bayerns erster König, Max I. Joseph, entstammte einer pfälzischen Nebenlinie der Wittelsbacher, dem Haus Zweibrücken, das nach dem Tod Kurfürst Karl Theodors 1799 den Thron in München erbte. Zuvor hatte Herzog Maximilian von Zweibrücken, wie er zunächst hieß, ein französisches Regiment mit Sitz in Straßburg kommandiert, wo auch sein Sohn Ludwig zur Welt kam. In diesem Palais Deux Ponts (also: zwei Brücken), wie es auch heute noch genannt wird, ist nach wie vor das Militärkommando für das Elsaß stationiert.

Vor dem Straßburger Palais Deux Ponts v.l.n.r.: der elsässische Paneuropäer und Historiker Prof. Philippe Nuss, der Vorsitzende der Paneuropa-Union Rheinland-Pfalz, Werner Euskirchen, in seiner Rolle als ‚Kurier des Herzogs von Zweibrücken‘, Francois Brunagel, ehemaliger Protokollchef des Europäischen Parlamentes und Vorsitzender des Weltbunds der Elsässer, der Bayerische Beauftragte für Erinnerungskultur und geschichtliches Erbe, Staatsminister a.D. Dr. Ludwig Spaenle, der Präsident der Paneuropa-Union Deutschland und langjährige bayerische Europaabgeordnete Bernd Posselt und Pressereferentin Stephanie Waldburg (Foto: Paneuropa).

Vor diesem historischen Gebäude versammelte sich nunmehr eine gemischte Delegation von Paneuropäern aus Bayern, dem Elsaß und der Pfalz. Staatsminister a.D. Dr. Ludwig Spaenle und der langjährige Münchner Europaabgeordnete Dr. h.c. Bernd Posselt würdigten Ludwig I. als eine prägende Gestalt von europäischer Bedeutung, die nicht nur Bayern und das Elsaß miteinander verbindet, sondern auch verschiedene europäische Traditionen zusammenführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Pfalz vom Freistaat abgetrennt wurde, beschloss nämlich die bayerische Staatsregierung, anstelle der Pfälzer die aus den böhmischen Ländern vertriebenen Sudetendeutschen feierlich „zum Stamm unter Bayerns Stämmen“ zu erklären. So wurde Ludwigs Idee von den vier Stämmen in unsere Zeit übertragen. Die entsprechende Schirmherrschaftsurkunde wird im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München verwahrt und in gewissen Abständen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. -ej-

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