Der Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe und Präsident der Paneuropa-Union Deutschland, Bernd Posselt, würdigte den am Sonntag verstorbenen ehemaligen tschechischen Außenminister Fürst Karl Schwarzenberg als einen der bedeutendsten Gestalter des Europa von Morgen. Schwarzenberg habe außerdem in besonders sympathischer Weise „die guten Seiten des alten Mitteleuropa“ verkörpert.

Posselt, der jahrzehntelang eng mit Schwarzenberg zusammenarbeitete, hob hervor: „Dieser herausragende Staatsmann hat bewiesen, dass europäischer Patriotismus und böhmischer Landespatriotismus keine Gegensätze, sondern zwei Seiten ein und derselben Medaille sind.“ Der Verstorbene habe nicht nur die tschechisch-sudetendeutsche Aussöhnung mit großem Mut vorangetrieben, sondern auch entscheidende Weichen für die europäische Einigung gestellt: „Ich erinnere mich besonders an seinen Einsatz für die Menschenrechte als Präsident der Helsinki-Föderation, der uns schon in den 70er Jahren zusammenführte, und unsere enge Kooperation, als es im ersten Jahr seiner Außenministerzeit um die Unterstützung der Ukraine, die EU-Mitgliedschaft Kroatiens und die völkerrechtliche Anerkennung des Kosovo ging. Außerdem war er ein ungemein kultivierter Mensch und Gastgeber, der Brücken zwischen den Völkern schlug und dem ich gerne und oft bei der Lösung schwierigster Fragen begegnete.“ Im Sudetendeutschen Haus in der Münchener Hochstraße 6-8 wurde in den letzten Tagen durch Trauerbeflaggung des Fürsten Schwarzenberg gedacht und ein Kondolenzbuch aufgelegt (16.11. bis 30.11.23).

Zum Foto: Karel Fürst Schwarzenberg (vorne rechts) wurde zusammen mit Dr. h.c. Bernd Posselt im September 2019 mit der FEK-Europamedaille Kaiser Karl IV. ausgezeichnet (Foto: Thomas Weiss).

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