Finnland wirbt massiv um Deep-Tech Talente, um seine Position als europäischer Innovation-Hub bei den sogenannten tiefgreifenden Technologien, also etwa in der künstlichen Intelligenz oder dem Quantencomputing, weiter auszubauen. Trotz seiner enormen Landmasse hat es nur unter sechs Millionen Einwohner. Diese Größe erlaubt es dem Land sehr agil zu operieren und positioniert sich immer wieder in Spitzenpositionen im innereuropäischen Wettbewerb und stellt dabei durch seine Wirtschaftsagentur „Business Finnland“ seine Stärken konsequent heraus:

„Von Kommunikationssicherheit über Klimamodellierung bis hin zu Lieferkettenoptimierung: Quantentechnologien bieten großes Potenzial für Industrie und Wissenschaft. Einer der globalen Hotspots für die Forschung und Entwicklung dieser zukunftsweisenden Technologien ist Finnland, Standort eines der europaweit stärksten Supercomputer (LUMI). „Finnland hat eines der kollaborativsten und transparentesten Innovationsökosysteme aufgebaut“, sagt der finnische Arbeitsminister Matias Marttinen. „Unsere Unternehmen, Universitäten und öffentlichen Einrichtungen arbeiten eng zusammen, um globale Herausforderungen zu lösen. Indem wir erfahrene Fachkräfte aus Europa anziehen, stärken wir die Grundlage für zukünftige Durchbrüche und Kooperationen in Technologie und Wissenschaft.“
Laura Lindeman, Senior Director bei Work in Finland, ergänzt: „Wer im finnischen Deep Tech-Sektor aktiv ist, hat Zugriff auf eine erstklassige Infrastruktur und bewegt sich in einem eng vernetzten Forschungs- und Entwicklungsumfeld. Mit unserer neuen Kampagne laden wir europäische Tech-Expertinnen und Experten ein, in Finnland ihre Ideen und gleichzeitig sich selbst zu verwirklichen.“ Finnland ist international für sein innovatives Arbeitsumwelt bekannt, das nachhaltige Werte und Lebensqualität fördert. Dass dies mehr als nur ein Versprechen ist, zeigt der World Happiness Report 2025: Finnland wurde hier zum achten Mal in Folge zum glücklichsten Land der Welt gekürt.
Damit bietet das Land attraktive Voraussetzungen für europäische Fachkräfte, die hervorragende Jobperspektiven und einen ausgewogenen Lebensstil miteinander verbinden möchten: „In mehreren Zuständen gleichzeitig existieren: In der Quantenphysik bedeutet „Superposition“ genau das. Dieses Konzept greifen wir in unserer neuen Kampagne „Find your Superposition in Finland“ auf“, sagt Lindeman. „In der finnischen Arbeitskultur ist eine hohe Lebensqualität fest verankert: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können hochwirksame Forschung betreiben und gleichzeitig ein erfülltes Privatleben führen, in dem Familie, persönliche Leidenschaften und das eigene Wohlbefinden im Vordergrund stehen – was wiederum innovatives Denken fördert.“
Neben den beruflichen und persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten profitieren Deep-Tech- sowie Quantenexpertinnen und -experten von weiteren Vorteilen. Das Land investiert in erheblichem Umfang (3,22 Prozent des BIP) in Forschung und Entwicklung. Ziel der Regierung ist es, diesen Anteil bis 2030 auf vier Prozent zu erhöhen. Zudem ist die akademische Freiheit gewährleistet und die Forschung erhält Unterstützung aus europäischen Förderprogrammen wie der EU Quantum Flagship Initiative sowie Deep-Tech-Programmen des European Innovation Council. Gleichzeitig sind finnische Unternehmen wie Bluefors oder IQM Teil einer starken europäischen Quanten-Lieferkette, und zahlreiche vielversprechende Start-ups treiben Innovationen voran.
Damit wird der finnische Deep-Tech-Sektor zu einem wesentlichen Baustein für die Umsetzung der „Quantum Europe Strategy“ der EU-Kommission. Diese wurde im Sommer 2025 veröffentlicht und hat zum Ziel, Europa bis 2030 als globalen Vorreiter im Bereich Quantentechnologie zu positionieren. Die Strategie konzentriert sich darauf, exzellente Forschung und Innovation zu bündeln, skalierbare Infrastruktur-Hubs aufzubauen, Start-ups zu fördern, Quantentechnologie in Europas Sicherheits- und Verteidigungsstrategie zu integrieren und hochqualifizierte Fachkräfte zu entwickeln.
Dort setzt Finnland an: Hochschulen, Forschungsinstitute, Start-ups und führende Unternehmen arbeiten eng zusammen. Beispiele dafür sind die Kooperation zwischen dem Forschungsinstitut VTT und dem Unternehmen IQM, aus der Europas erster 50 Qubit-Quantencomputer hervorging, oder das Finnish Chips Competence Centre (FiCCC), das industrie‑ und forschungsseitige Akteure zusammenbringt.
„Das finnische Innovationsumfeld ist äußerst multidisziplinär: Hier kooperieren Expertinnen und Experten aus Bereichen wie KI, Gesundheitstechnologie, Quantentechnologie oder Design, um bahnbrechende Entwicklungen zu schaffen“, sagt Lindeman. Dabei spielen finnische Universitäten eine zentrale Rolle, Talente mit Industriepartnern und globalen Fördernetzwerken zu vernetzen.“ (Business Finnland/db)
Bilder: Hotspot für Spitzenforschung und persönliche Entfaltung: Aus Finnlands vernetztem Deep Tech-Ökosystem gehen Innovationen wie Europas erster 50 Qubit-Quantencomputer hervor. (Foto: VTT)
