Nein, das EUROjournal ist nicht zum Sportmagazin geworden, liebe Leserinnen und Leser! Auch, wenn dies der dritte sich im weitesten Sinne mit Sport befassende Beitrag binnen weniger Tage fast glauben machen könnte. Aber durch unser Logo auf dem Trikot der Donau Volleys Regensburg, dem Volleyball-Drittligisten, der am kommenden Wochenende nun tatsächlich gegen Jena sein „Endspiel“ um Play-off-Platz drei haben wird, sind wir natürlich interessiert an deren Werdegang und wollen auch Sie von Zeit zu Zeit daran teilhaben lassen. Auch der Fußball kam – wenngleich nur glossierend, aber leider mit einer gewissen Vorahnung, was das Abschneiden der deutschen Elf bei der Weltmeisterschaft angeht – letzte Woche erstmals seit Jahren wieder einmal vor. Heute nun nochmals, quasi als kleiner Ersatz für ausgefallene Fußballfreuden (wobei wir natürlich wissen, dass bei unserer internationalen Leserschaft der eine oder die andere noch Hoffnungen haben darf), wobei der Inhalt wohltuender Weise nichts mit den Ärgernissen rund um die deutsche Mannschaft im Besonderen oder die umstrittene Fußball-WM im Allgemeinen zu tun hat.

Vielmehr wollen wir in unserer Rubrik „The little library“ ein neues Buch vorstellen, das mehrere Besonderheiten aufweist. Zum einen ist es das erste richtige Buchprojekt, das der das EUROjournal verlegende Forum Verlag seit der Pandemie herausgegeben hat, zum anderen handelt es sich um ein Werk mit Alleinstellungsmerkmal. „Jahnfan bleibe ich mein Leben lang“ ist unseres Wissens die erste Fußball-„Biographie“, die nicht das Leben eines Profis oder Trainers mit dem Fußballsport zum Inhalt hat, sondern das Ganze einmal aus der Sicht eines Anhängers darstellt. Lassen Sie sich überraschen!

Mit dem 1:1 im letzten Heimspiel gegen den Deutschen Meister von 1967, Eintracht Braunschweig, am 9. November neigte sich das Fußball-Jahr 2022 auch für den Zweitligisten SSV Jahn Regensburg langsam dem Ende zu. In der stärksten Phase der „Löwen“-Geschichte wurde ein Donaustaufer Bursch im Jahre 1966 Fan des SSV Jahn!

Seine „Fußballfan-Biographie“ mit dem Titel „Jahnfan bleibe ich mein Leben lang“ wurde denn auch am Tag nach dem Heimspiel gegen die Niedersachen, am 10. November 2022, in der Vereinsgaststätte „Jahnwirt“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Anschluss der Buchpräsentation gab der Autor Meinrad Hirschmann, von 2008 bis 2014 Bürgermeister der Regensburger Vorstadtgemeinde Tegernheim, auch aus ausgewählten Kapiteln eine Lesung, die nicht nur den anwesenden Jahn-Protagonisten – Vorstandsvorsitzender Hans Rothammer und Alexander Weidinger, Torwart-Eigengewächs im Zweitliga-Kader der Rot-Weißen – gefallen haben dürfte. So gibt der Autor sowohl einen schönen Überblick zur Geschichte des SSV Jahn in den letzten bald 60 Jahren, unternimmt aber auch Ausflüge in die 1950er Jahre oder aber auch in die Lebensgeschichte von Jahrhundert-Torwart Hans Jakob. Der „lange Hans“ war 1934 – das war bei der ersten deutschen WM-Teilnahme überhaupt – übrigens der bislang einzige Jahn-Akteur, der zu WM-Ehren kam und im „kleinen Finale“ sogar Platz drei sicherte. Mit Scott Kennedy wäre dies 2022 fast wieder der Fall gewesen, doch der kanadische Auswahlspieler verletzte sich kurz vor seiner Nominierung schwer.

Titel des Buchs „Jahnfan bleibe ich mein Leben lang“

Dazu werden immer wieder persönliche Referenzen und Erlebnisse des Autors deutlich, die bei weiteren Lesungen am 17. November im Historischen Armenspital Donaustauf und am 24. November im Gasthof Götzfried in Tegernheim besonders interessiert aufgenommen wurden. Hier waren die Veranstaltungsräume auch gut gefüllt und der ein oder andere Prominente hatte sich unter das Publikum gemischt. So besuchten die Veranstaltung in Donaustauf nicht nur Erster Bürgermeister Jürgen Sommer und sein Stellvertreter Christian Blüml, sondern auch der ehemalige Zweitliga-Stürmer des SSV Jahn, Hans Melzl, in Begleitung seiner Familie. Bei der Lesung in Tegernheim durften u.a. Jahrhundert-Spieler Hans Meichel, der Schiedsrichter-Obmann beim SSV Jahn und langjährige Lehrwart des Fußball-Kreises, Joachim Schamriß, sowie Gemeinderat Roberto Mazzotta begrüßt werden.

Foto links: Der Autor Meinrad Hirschmann (links) zusammen mit einem seiner Kindheitsidole, Jahrhundert-Spieler Hans Meichel, nach der Buchlesung in Tegernheim. Foto rechts: Eine Große Koalition des Fußballs: Donaustaufs Bürgermeister Jürgen Sommer, SPD (links), und sein Stellvertreter Christian Blüml, CSU, gaben dem Autor die Ehre (Fotos: Wolfgang Otto).

Autor Meinrad Hirschmann und Verleger Prof. Dr. Wolfgang Otto betonten die gute und fruchtbare Zusammenarbeit und Hirschmann dankte dem Jahn Archivar insbesondere für die Bereitstellung von teils unveröffentlichten Bildmaterialien, die mit dazu beigetragen hätten, dass das Buch des ehemaligen Gymnasiallehrers für Deutsch und Geschichte nicht nur sehr lesens-, sondern auch recht sehenswert geworden ist.

Vom Leiter der Chefredaktion Prof. Dr. Wolfgang Otto

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