Seit 20 Jahren fahre ich kein Auto mehr. Nicht, weil ich es nicht dürfte, es hat sich einfach so ergeben. Ich wohne in der Stadt mit bislang guter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, der mich innerhalb der Stadt schneller ans Ziel brachte und im Fernverkehr war ich mit der Bahn auch viel schneller – und vor allem entspannter – unterwegs. Gute Voraussetzung also dafür, der allseits propagierten Verkehrswende etwas abzugewinnen. Autos raus aus der Stadt, wird leider wieder einmal mit viel zu viel ideologischer Verbissenheit nicht nur gefordert, sondern vielerorts auch umgesetzt. Schikanen in der Verkehrsführung und eine drastische Verringerung von Parkplätzen sind dabei das Mittel der Wahl. Dabei ist eine radikale Abkehr in vielen Fällen gar nicht sinnvoll. Fulda etwa öffnet inzwischen die Innenstadt wieder stärker für Autos, um den Einzelhandel dort wiederzubeleben.

Das wäre trotzdem alles gar nicht zu schlimm, wenn der öffentliche Nahverkehr angepasst und ausgebaut würde. Das Gegenteil ist aber der Fall. Über den Fernverkehr brauchen wir gar nicht erst zu reden. Kaum noch ein Zug ist auch nur noch annähernd pünktlich und Ausfälle sind an der Tagesordnung. Aber auch in den Kommunen sieht es nicht besser aus. Fahrermangel und Ausbauprobleme führen auch hier zu Verspätungen und zu – oft unangekündigten – Ausfällen, gerade jetzt in der an Erkältungen reichen Jahreszeit. Die Gründe sind in beiden Fällen ähnlich, in der Vergangenheit wurde aus Kostengründen Personal abgebaut, das jetzt fehlt, und Investitionen in die Infrastruktur verschleppt. In Frankfurt am Main etwa wurde jetzt angekündigt den Fahrplan auszudünnen. Das heißt Busse und Bahnen fahren zukünftig seltener, dafür aber – hoffentlich – wieder verlässlicher.

Verkehrswende aber geht anders.

Bild von 652234 auf Pixabay

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