Überall sehen wir rasante Fortschritte in der künstlichen Intelligenz, kurz KI. Nur da, wo man uns schon lange große Versprechungen gemacht hat, da scheint die Zeit still zu stehen – in der personalisierten Werbung. Es wäre ja wirklich toll, wenn nur noch Werbung zu uns durchkäme, die für uns auch wirklich relevant wäre. Das hätte Vorteile für beide Seiten, deutlich weniger Streuverluste und höhere Verkaufszahlen auf Seite der Werbenden und eine höher Akzeptanz der Werbung auf der Seite der Umworbenen.
Aber hier sind die Fortschritte gering. Kürzlich recherchierte ich die Kosten von Ansteckpins, die kleinen Anstecker am Kragen mit denen man die Zugehörigkeit zu einen Verein, einer Organisation oder einem Unternehmen kundtun kann. Seitdem werde ich jedes Mal, wenn ich online bin, von Werbung für Vereinsbedarf überschwemmt, Schützenabzeichen, Federbüsche für den Kopfschmuck der Rotweißen Funken und noch so einiges mehr. Sicher, zu Vereinsbedarf zählen auch Ansteckpins, aber so unreflektiert eingespielt, verursacht die Werbung bestenfalls Amüsement und Gleichgültigkeit.
Ebenso sicher ist aber auch, dass eine komplexe KI noch teuer ist und durch die gesetzliche Lage das Datenmaterial für ein genaueres Zielen nur sehr bedingt verfügbar ist. So aber verliert Werbung ihren Sinn und regt zum Einsatz von Adblockern an. Denn hier ist der Fortschritt durchaus spürbar.