Digitale Workflows (Arbeitsabläufe) machen uns die Arbeit einfacher. Leidige monotone, sich immer wiederholende Tätigkeiten werden uns von einer KI abgenommen und automatisiert durchgeführt. Beim Online Shopping etwa gebe ich meine Bestelldaten ein und von da an läuft alles weitere automatisiert ab. Roboter suchen das Teil im Hochregal heraus, es wird automatisch verpackt und das Versandetikett wird ausgedruckt, appliziert und das fertige Paket in den Korb des Logistikdienstleisters gepackt, der dann die Zustellung übernimmt. Das geht meistens gut – bis einmal ein Fehler auftritt. In meinem Fall ging jetzt ein Päckchen zurück, weil angeblich die Adresse falsch war. Ich reklamierte und bekam unmittelbar die Zusage, das extra passend für mich produzierte Produkt, noch einmal zu erstellen und auf dem Expressweg (mit einem anderen Dienstleister) zuzusenden. Auch diese Sendung ging wegen fehlerhafter Anschrift zurück. Es stellte sich heraus, dass das zur Zeit bei vielen Sendungen der Fall war, niemand wusste zu dem Zeitpunkt warum.

Der Grund war offenbar, wie mir später zugetragen wurde, dass der Drucker für die Versandadressenaufkleber einen Defekt hatte und die Adressen nicht korrekt druckte, was aber auch die Logistikdienstleister erst feststellten, als die Paletten im Bestimmungsraum angekommen waren und weiter verteilt werden sollten. Danach dauerte es noch mehrere Tage bis der Fehler kommuniziert und die Ursache entdeckt und beseitigt war. Niemand war der Fehler vorher aufgefallen, sodass eine Unmenge an Sendungen zurück ging und vernichtet werden musste, weil sie für andere Kunden nicht zu verwenden waren. Es wurde, offenbar nicht einmal stichprobenartig, keine Endkontrolle durchgeführt, die viel schneller zum Austausch des kaputten Druckers geführt hätte. Solche Fehler sind für die Kunden extrem unangenehm, für das Image des Versandunternehmens sehr schlecht und zudem sehr teuer. Es ist zudem auch alles andere als nachhaltig, da LKWs sinnlos hin- und herfuhren und unzählige Produkte (in meinem Fall sogar zwei Mal) vernichtet werden mussten. Trotzdem scheint es unter dem Strich für das Unternehmen immer noch billiger zu sein auf eine Endkontrolle zu verzichten und blind dem Workflow zu vertrauen.

Bild von Jens P. Rack auf Pixabay

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