Was für ein Knall. Da tritt doch gleich der ganze Grüne Parteivorstand zurück. Und nicht nur das: Am Folgetag verkündet auch der Vorstand der Jugendorganisation der Partei „Grüne Jugend“ seinen Rücktritt und den Austritt gleich mit. Man will stattdessen eine alternative linke Jugendorganisation aufbauen. Die Partei befindet sich in einer ihre Existenz bedrohenden Krise.

Blühender Löwenzahn, ein Symbol der Grünen Partei, der in einer Mauerspalte gedeiht.
Foto: Dieter Brockmeyer

Nur einer gibt sich davon unberührt, gerade der, der das Erdbeben ausgelöst hat. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck soll den Erdrutsch ausgelöst haben, dadurch dass er der Co-Vorständin Ricarda Lang das Vertrauen entzog und die weitere Zusammenarbeit mit ihr verweigerte – so hört man. Die Reaktionen auf sie seien zu negativ und damit sei sie der Auslöser der Wahldebakel der letzten Monate.

Dabei ist es doch Habeck, der die Weichen für die Wirtschaft in der Ampel stellt. Heizungsgesetz, die vorgebliche Deindustrialisierung, alles geht auf des Ministers Karte. Sicher, ihm für Alles die Verantwortung zu geben, das geht zu weit. Die Überbürokratisierung, die über Alles bis ins Kleinste die Kontrolle behalten will, und die überteuerte und übersteuerte Energiewende sind Altlasten aus der Vorgängerepoche. Doch Habeck hat keinen neuen Ansatz gewählt, sondern mit starren ideologischen Scheuklappen den falschen Weg weiter zementiert und ihn sogar noch weiter ausgebaut. Nicht die Themen sind falsch, sondern wie sie angegangen sind.

Bessere Kommunikation hilft da nicht, nur Erkenntnis – und die verweigert der Minister. Er beharrt darauf recht zu haben und klammert sich an der Koalition fest. Denn er hat ja Recht und noch ein Jahr Zeit Weichen zu zementieren, dass es keine Umkehr mehr gibt. Habeck entlarvt sich immer mehr als tragische Gestalt, umso mehr als er am Anfang als Hoffnungsträger wahrgenommen wurde.

Ich kenne einige aus dem eher konservativ-bürgerlichen Lager, die ihm – wäre er damals Kanzlerkandidat gewesen -, überlegten, ihm ihre Stimme zu geben. Alle sind sie inzwischen über ihre „Fehlwahrnehmung“ entsetzt. Wenn man Habeck lässt, wird er weiter Schaden an unser Wirtschaft, unserem Wohlstand aber auch – und das ist besonders tragisch – an unseren Nachhaltigkeitszielen anrichten. Denn die Zeit wird ja zeigen, dass er Recht hat – glaubt er offenbar.

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