Stiftungsdirektor Karl Freller fordert: „Aus Worten muss Wirklichkeit werden! Allgemeine Erklärung der Menschenrechte braucht weltweit Umsetzer!“

Der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Landtagsvizepräsident a. D. Karl Freller, erinnert an den 10. Dezember 1948, als die Mitgliedsstaaten der Vereinigten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedeten. An ihrer Formulierung vor 75 Jahren wirkten auch Überlebende des Holocaust mit. Zu diesen 30 Rechten gehören u. a. bürgerliche und politische Freiheits- und Beteiligungsrechte, vor allem das Recht auf Leben, das Verbot der Folter, die Religions-, Versammlungs- und Meinungsfreiheit und die Gleichheit vor dem Gesetz.

Freller wörtlich: „Die brutale Gewalt, die sich in diesem Jahr an etlichen Stellen der Welt breitgemacht hat, schreit förmlich nach Umsetzung dieser Menschenrechte in den Krisengebieten.“ Mehr denn je seien die Vereinten Nationen und mit ihnen alle Staatsoberhäupter und Regierungen gefordert, sich für die unveräußerlichen, unteilbaren und unverzichtbaren Menschenrechte mit aller Kraft einzusetzen. „Aus Worten muss Wirklichkeit werden. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte braucht weltweit Umsetzer!“ so Freller. Vor allem müssten Aggressoren in Schranken gewiesen werden. Die Geschichte habe leider bewiesen, dass dies ohne Waffengewalt oft nicht funktioniert.

In Nürnberg mahnt die „Straße der Menschenrechte“ (2013 vom Künstler Dani Karavan entworfen und mit 27 weißen, acht Meter hohen Rundpfeilern gestaltet) zu deren Umsetzung. Vor zwei Jahren sprach vor diesen Säulen der KZ-Überlebende Abba Naor und beklagte den wachsenden Antisemitismus. Seither hat er als Zeitzeuge an weiteren 150 bayerischen Schulen zu Tausenden von Jugendlichen gesprochen und mit seinem Appell zum Frieden stets einen tiefen Eindruck hinterlassen. -ej-

Zum Foto: Abba Naor vor den Stelen der „Straße der Menschenrechte“ 2021 in Nürnberg (Foto: Karl Freller).

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