Traditionell leben die Neudrossenfelder Europatage seit ihren Anfängen kurz nach der Jahrhundertwende von der Präsentation der jeweiligen Gastländer. Waren dies in den ersten Jahren bis 2013 die neuen EU-Beitrittsstaaten, zuletzt Kroatien, so wurden später ausgewählte Länder oder Regionen eingeladen, ihre Kultur und Traditionen in Oberfranken vorzustellen. 2023 war es der südlichste und größte baltische Staat, die Republik Litauen.

Dabei ist insbesondere der Botschaft Litauens in Berlin Dank zu sagen für die Anregungen und die Unterstützung, die im Vorfeld der Europatage dem Organisationsteam um Neudrossenfelds Bürgermeister Harald Hübner, seinen Mitarbeiterinnen Heike Nützel, Anja Paulini und Petra Gebelein sowie FEK-Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Wolfgang Otto mit Rat und Tat zur Seite standen und nicht zuletzt durch ihre persönlichen Vorträge im Rahmen des FEK-Europakolloquiums zum guten Gelingen beitrugen. Allen voran sind hier Wirtschaftsattachée Inga Rovbutas und S.E. Botschafter Ramunas Misiulis zu nennen, die beide mehrere Redebeiträge leisteten.

Botschafter Ramunas Misiulis, Wirtschaftsattachée Inga Rovbutas sowie Bernd Dieter Rill, der Vorsitzende des EUROjournal-Redaktionskollegiums, bei ihren Vorträgen im Rahmen des FEK-Europakolloquiums (Fotos: Joerg Wittl).

So war Inga Rovbutas nicht nur aktiv eingebunden in den IHK-Wirtschaftstag, der am Freitagnachmittag im Rahmen der Europatage stattfand und sich ganz modern mit den aktuellen Fragestellungen der Cybersicherheit in Litauen und Deutschland befasste, sondern hielt beim anschließenden Litauischen Abend auch einen bebilderten Vortrag zu Litauen. Auch das Bräuwerck, in dem die Veranstaltungen am Freitag stattfanden, hatte sich auf Litauen kulinarisch eingestellt und bot den Gästen aus nah und fern zum Beispiel Zeppelini an, eine traditionelle litauische Kartoffelspeise mit Fleischfüllung. Am Samstag sprach die Wirtschaftsattachée über die wirtschaftliche und touristische Entwicklung Litauens, zuvor hatte Botschafter Misiulis die außenpolitischen Grundsätze seines Landes in der Gegenwart vorgestellt. Der Historiker Bernd Dieter Rill hatte zu Beginn des Europakolloquiums dagegen gewohnt profund und detailliert zur langen, wechselvollen Geschichte der Litauer referiert.   

Sorgten in unterschiedlichen Kombinationen und Stilrichtungen für gute Stimmung: die Volkstanz- und Musikgruppe des Litauischen Gymnasiums in Lampertheim (Fotos: Joerg Wittl).

Einen ganz besonderen Beitrag leisteten ebenfalls bereits ab dem Freitagabend die extra aus Lampertheim in Südhessen herbeigereiste Volkstanz- und Musikgruppe des Litauischen Gymnasiums Lampertheim unter Leitung von Audronė Ručienė und Gintaras Ručys, die mit ihren 13 jungen Tänzerinnen und Tänzern zwischen 14 und 18 Jahren einen wunderbaren Einblick in die lebendige Tradition des baltischen Landes gaben und auch verschiedene Instrumente zum Klingen brachten. Besonderer Dank gilt auch Frau Rasa Weiß, der Direktorin des Gymnasiums, die uns ihre Botschafterinnen und Botschafter nach Oberfranken geschickt hatte.

Der litauische Kulturverein RIDIGDO aus Stuttgart sang und musizierte und bereicherte auf diese Weise ebenfalls die Europatage 2023, zudem steuerte die Sprachwissenschaftlerin Akvilė Weinert (Mitte, neben S.E. Misiulis) einen interessanten Vortrag zur litauischen Sprache bei (Fotos: Joerg Wittl).

Am Samstag kam mit der Musik und Gesangsgruppe von RIDIGDO Litauischer Kulturverein Stuttgart unter Leitung von Juozas Vasiliauskis eine weitere farbenfrohe Aufhellung der Europatage hinzu. Die 16 Sängerinnen und Sänger brachten bereits beim FEK-Kolloquium am Nachmittag typische Gesänge aus den fünf Regionen Litauens zu Gehör, nachdem ein weiteres Mitglied von RIDIGDO, die Sprachwissenschaftlerin Akvilė Weinert zur Geschichte der litauischen Sprache gesprochen hatte. So ging es zum Auftakt des Festakts weiter, nachdem die beiden Gruppen zusammen bei der Eröffnung der Europatage auf dem Schlossplatz und dann auch am Sonntag auf der Bühne des Bräuwercks unter der alten Tanzlinde ihre schöne Kunst abwechselnd zum Besten gaben. -wo-

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