Über die Veranstaltungstage eins bis drei der Neudrossenfelder Europatage haben wir bereits berichtet, fehlt noch der Sonntag, an dem die Europatage traditionsgemäß mit einem Europafest ausklangen.

Blick in die Dreifaltigkeitskirche Neudrossenfeld, wo eine Leinwand den Konzertbesucherinnen und -besuchern Einblick in das Spiel der Organistin Dr. Jurate Landsbergyte-Becher gab (Foto: Joerg Wittl).

Begonnen hatte das Finale mit dem ebenfalls seit den ersten Europatagen 2003 etablierten Europa-Gottesdienst in der evangelisch-lutherischen Markgräflichen Kirche. Mehr zu dieser bemerkenswerten kulturhistorischen Epoche kann man übrigens auf der Plattform www.markgrafenkultur.de, die von der ehemaligen Nürnberger Kulturreferentin Dr. Karla Fohrbeck gestaltet wird, erfahren. Pfarrer Thomas Wolf hatte sich in seiner bewegenden Predigt von der Kanzel des wunderbaren Hochaltars der Lebensgeschichte des John Newton (1725-1807) angenommen. Dieser Brite war in jungen Jahren Kapitän von Sklavenschiffen gewesen. Nach einem Erweckungserlebnis änderte er sein Leben grundlegend, wurde in den 1760er Jahren Pfarrer der Anglikanischen Kirche und später ein Gegner der Sklaverei. Sein Gedicht „Amazing Grace“ wurde zu einem der bekanntesten geistlichen Liedern weltweit und über Konfessionsgrenzen hinaus.

Die litauischen Folklore-Gruppen von RIDIGDO Stuttgart und vom litauischen Gymnasium Lampertheim begeisterten mit ihren Gesängen und Tänzen die Besucherinnen und Besucher des Europafests (Foto: Joerg Wittl).

Auf den Wortgottesdienst folgte das Orgelkonzert der litauischen Spitzenorganistin Dr. Jurate Landerbergyte-Becher, die die Neudrossenfelder Europatage bereits zum vierten Male besuchte, diesmal in Begleitung ihres Lebensgefährten, des Berliner Komponisten Dr. Franz-Josef Thondorf. Dabei wurde von Georg Wurst, der schon die Technik am Samstag im Schloss am Laufen hielt, für die im Parterre der Kirche sitzenden Besucherinnen und Besucher die auf der Orgel agierende Meisterin auf Leinwand sichtbar werden ließ.

Die jüngsten Europafest-Teilnehmer, aber auch Honoratioren wie Bürgermeister Harald Hübner und sein Vorgänger, stellvertretender Landrat Dieter Schaar, versuchten sich am AKS-Stand (Fotos: Joerg Wittl).

Nach dem Konzert eröffnete Bürgermeister Harald Hübner im Biergarten des Bräuwercks das Europafest, das sich bei bester Witterung einer deutlich größeren Beteiligung als tags zuvor die Eröffnung der Europatage auf dem Schlossplatz erfreute. Neben der Küche des Bräuwercks beteiligten sich bei der gastronomischen Verköstigung der Gäste auch einige Auslandsvereinigungen europäischer Bevölkerungsgruppen in Oberfranken. Die wunderbaren Gäste vom Litauischen Gymnasium in Lampertheim und dem litauischen Kulturverein RIDIGDO begeisterten auch das Publikum am Sonntag mit ihren Tänzen und Gesängen.

Blick in das Lindenbaummuseum, wo die Gäste die Werke der Schülerinnen und Schüler zum Malwettbewerb in Augenschein nehmen konnten (Foto: Joerg Wittl).

Für die jungen, aber auch junggebliebenen Gäste des Europafests bot die AktionKulturSozial aus Regensburg mit ihrem Stand wie schon 2019 eine besondere Mitmachaktion. „Schreiben und Siegeln wie im Mittelalter“ stand ebenso auf dem Programm wie die Nachbildung der Europamedaille, die auf der Vorderansicht eines Goldgulden der Zeit Kaiser Karl IV. (1347-1378) beruht. Daneben konnten die Ausstellungen im Eishaus besichtigt werden. Hier war neben der focus-europa Schau des Künstler-Ehepaars Kießling aus Marktredwitz auch eine Foto-Ausstellung der Litauischen Botschaft in Berlin mit historischen Aufnahmen der Hauptstadt Vilnius, die in diesem Jahr ihr 700jähriges Bestehen feiert, zu sehen. Und dann gab es im Lindenbaummuseum natürlich noch die Möglichkeit, die Kunstwerke der jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Malwettbewerbs in Augenschein zu nehmen. -wo-

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