Die Wahl des Präsidenten in den USA bleibt spannend

Es sind keine angenehmen Zeiten für alte Männer, egal ob weiß oder weise. Der Blick geht natürlich in die USA, wo sich derzeit ein Kandidatenbeben ereignet, mit dem vor nicht allzu langer Zeit niemand gerechnet hat. Es konnte auch niemand damit rechnen. Auf der einen Seite der ungemein dynamisch sich präsentierende Republikaner (ich rede natürlich von der Partei), auf der anderen Seite der immer hinfälliger wirkende Demokrat, der mit seiner altersbedingten „Sturheit“ den Weg für den Konkurrenten zu bereiten schien. Dabei liegen zwischen beiden „nur“ drei Jahre Altersunterschied.

Ich weiß nicht, ob man von Altersweisheit sprechen kann, dass der eine jetzt die Karten völlig neu gemischt hat. Dem Vernehmen nach hat er sich mit der Entscheidung sehr schwer getan. Aber er hat den Weg frei gemacht und plötzlich ist eine neue Spielfigur auf dem Spielfeld, die zuvor niemand auf dem Schirm haben wollte. Zu profillos gerierte sie sich in den vergangenen vier Jahren im Schatten der sich positionierenden Macht. Vielleicht war genau das Kalkül, kann sie sich jetzt so frei positionieren.

Wichtiger ist aber, dass so eine Dynamik entstehen konnte, die man fast schon als selbsttragend bezeichnen kann. Geplant oder nicht, die Gegenseite hat überraschender Weise nicht damit gerechnet. Der Move traf sie genau in dem Moment, wo die entscheidenden Weichen unumkehrbar gestellt waren. Der Kandidat war offiziell und sein „Running Mate“ benannt. Und alles scheint auf den einzigen Gegner ausgerichtet zu sein – der es jetzt nicht mehr ist.

Ob das bis zum Ende trägt, bleibt abzuwarten. Das Rennen jedenfalls erscheint erst einmal wieder offen. Am Ende könnte der Abgang des alten weißen Mannes stehen, nicht nur in Gestalt der beiden Kandidaten. Was dann passiert erscheint im Moment völlig offen. Ein neues goldenes Zeitalter oder das totale Chaos? Das eine wird von beiden Seiten (auch vom alten Mann) zumindest versprochen, das andere ist möglich. Fortsetzung folgt…

Bild von Pete Linforth auf Pixabay

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