Der Begriff „Start-up“ vermittelt nicht ungewollt den Eindruck eines ganz modernen Ansatzes der Existenzgründung. Wobei sicherlich die Technik automatisch in den Fokus rückt, wenn heute von Innovation die Rede ist. Dass dies stimmt, erfuhren die Teilnehmer an einer Veranstaltung der Akademie Ostbayern-Böhmen am 11. April in Regensburg. Dass ganz Neues auch scheinbar in altem Gewand daherkommen kann, wurde an diesem Abend aber ebenfalls offenbar.
Die historischen Werkstattflächen sollen nicht darüber hinwegtäuschen: das Start-up Lab der OTH Regensburg bietet den Anwenderinnen und Anwendern modernste technische Möglichkeiten.
Die OTH Regensburg beherbergt in denkmalgeschützten Räumlichkeiten aus der Zeit der frühen Bundesrepublik eines der erfolgreichsten Start-up Labs des Landes, mehr Unternehmungen als etwa in den deutlich größeren Wirtschaftsräumen Nürnberg und Augsburg gingen daraus in den letzten Jahren hervor. Dies erfuhren Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der ganzen Oberpfalz von Dr.-Ing. Dirk Sindersberger. Der Physiker leitet das Start-up Lab der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg und stellte diese bemerkenswerte Einrichtung, die Studentinnen und Studenten bzw. Absolventen der Hochschule alle möglichen technischen Grundlagen für die Umsetzung von Geschäftsideen bietet, den Gästen der Akademie Ostbayern-Böhmen vor. Vermitteln die Seminarräume im Erdgeschoss noch den Charme von Schulklassenzimmern der Sechziger Jahre, so befinden sich in den ebenfalls denkmalgeschützten Kellerräumlichkeiten Werkstätten und „Labore“ mit den modernsten technischen Apparaturen. Da haben die jungen Anwenderinnen und Anwender die Möglichkeit, kostenfrei modernste Fräsen, Elektrogeräte, Nähmaschinen, aber auch 3-D-Drucker in ihren Dienst zu nehmen. Schon manche Idee hat sich in den letzten Jahren von diesen Werkbänken ausgehend zu Unternehmungen entwickelt. Prof. Dr. Sean-Patrick Saßmannshausen, der das Start-up-Zentrum der OTH, das vom Freistaat Bayern mit 1,8 Millionen Euro gefördert wurde, leitet und als Professor für Betriebswirtschaftslehre und Entrepreneurship an der OTH lehrt, ließ es sich nicht nehmen, persönlich zur Besuchergruppe der Akademie zu stoßen. Bereits beim AOB-Auftaktsymposium am 15. Februar 2025 in Schönsee hatte Professor Saßmannshausen das Leuchtturm-Projekt der OTH Regensburg vorgestellt.
Im Eingangsbereich des AKUSO Forums machten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem der jüngsten Regensburger „Start-ups“ bekannt (Fotos: Wolfgang Otto).
Im Anschluss an den Besuch des Start-up Labs führten Dr. Peter Deml und Hans Fischer, die die AOB-Delegation anführten, die Gruppe noch in Regensburgs Altstadt, wo – wieder in denkmalgeschützten Räumlichkeiten, diesmal in einem Patriziergebäude aus dem 13. Jahrhundert – am Haidplatz ein erst wenige Wochen zuvor eröffnetes „Start-up“ besucht wurde. Das AKUSO, ein interaktives Forum für Kultur und Soziales, verbindet einen sozialen Buchsalon im Erdgeschoss mit einer Kulturellen Bühne im Obergeschoss, wo Räumlichkeiten für Seminare, Lesungen, Ausstellungen oder auch private Feiern angeboten werden können. Die Archäologin Sabine Watzlawik, Geschäftsführerin von AKUSO Regensburg, und zwei ihrer Mitstreiter vom das Projekt begleitenden Förderkreis AktionKUlturSOzial, Ursula Wagner und Prof. Dr. Wolfgang Otto, stellten den interessierten Besucherinnen und Besuchern das AKUSO Forum vor, ehe der Abend wenige Meter weiter in einer traditionellen bayerischen Gastwirtschaft gemütlich ausklang. -ej-