CSU-Parteivorstandsmitglied Bernd Posselt hat die Regierung Merz dazu aufgerufen, sich „als Europa-Koalition zu verstehen, damit sie nicht wie die Ampel Episode bleibt.“ Die europäische Integration müsse „vor allem auf dem Gebiet der Außen- und Verteidigungspolitik in raschen Schritten vorangetrieben werden. Eine Koalition der Willigen kann dabei höchstens als kurzfristiges Provisorium dienen, denn ohne Anbindung an Europaparlament und Kommission und ohne vertragliche Grundlage wird sie rasch wieder auseinanderfallen.“

Posselt, auch Präsident der überparteilichen Paneuropa-Union, lud dazu ein, den Gedenktag am 8. Mai „als Kraftquelle für die Erneuerung der Europäischen Union“ zu nutzen. Vor 75 Jahren habe Robert Schuman mit seinem Plan zur Schaffung einer Kohle-und-Stahl-Gemeinschaft die Forderung nach einem politischen „Europa der Tat“ verknüpft, das voranzutreiben angesichts der vielen äußeren Gefahren auch die wichtigste Aufgabe für die neue Bundesregierung sei. 

Auf den Tag genau vor 40 Jahren habe US-Präsident Ronald Reagan am 8. Mai 1985 in seiner historischen Rede vor dem Straßburger Europaparlament nicht nur den Fall des Eisernen Vorhanges vorhergesagt, sondern auch ausgerufen: „Europa, geliebtes Europa, werde endlich du selbst! Du bist größer, als du glaubst.“ Im Gegensatz zu Trump habe er betont, dass eine EU, die womöglich stärker sei als die USA, von Washington nicht als Konkurrenz, sondern als wesentliche Stärkung des Westens empfunden werde. Damals hatte der Kreml Reagan zu einer alliierten Siegesfeier nach Moskau eingeladen. Dieser hat jedoch stattdessen entschieden, den 40. Jahrestag des Kriegsendes mit dem Europaparlament als Vertretung des freien Europas in Straßburg zu gestalten. -ej-  

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