Die Medien zeigen Soziales Engagement allüberall: Hilfe für Menschen mit Schwierigkeiten, für Benachteiligte, für Flüchtlinge in Nöten, usw. In nahezu jeder Sendung des Fernsehens werden Beispiele für ein solches Verhalten als vorbildlich gezeigt. Das ist alles ehrenwert und sympathisch. Aber es stellt sich sehr schnell die Frage, ob dieses pointierte und einseitige Darstellen sozialer Vorbilder langfristig zu dem Ergebnis führt, das wir doch letztlich auch wollen müssen, nämlich: „Wohlstand für alle“.

Eine nüchterne Analyse zeigt, dass zur Erreichung des politischen Ziels „Wohlstand für alle“ das alleinige Vorzeigen von Hilfen für Schwächere nicht ausreicht. Es fehlt bisher dramatisch am beispielshaften Vorzeigen von hervorragenden Leistungen Einzelner, die das Land insgesamt voranbringen. Die Förderung der Begabten darf auf gar keinen Fall vernachlässigt werden. Es ist ein Unding, wenn sich begabte Schüler in der Klasse langweilen, weil sich die Lehrerin primär um die Schwachen kümmert bzw. wegen der Vorgaben kümmern muss. Eine zentrale Botschaft und Hilfe für die Erreichung großer Ziele lautet doch: „Stärken stärken“.

Es ist ehrenwert, sich für Schwächere einzusetzen, aber zur Erreichung großer gemeinsamer Ziele ist die Leistung besonders begabter Menschen von zentraler Bedeutung. Es muss eben auch als attraktiv und vorbildlich herausgestellt werden, wenn besonders begabte Menschen hervorragende Leistungen erbringen, die alle voranbringen. Wenn das von der Politik und insbesondere von den Medien versäumt wird, führt dies zur unsozialen Konsequenz, dass die Entwicklung des allgemeinen Wohlstands zurückfällt, weil die begabten Menschen öffentlich nicht so gefördert werden wie es dem Wohl aller dienen würde. Wenn dann noch durch links-soziale Journalisten große individuelle Erfolge gerade von Unternehmern mit Neid und negativen Kommentaren überzogen werden, braucht es niemanden zu wundern, dass in Deutschland große Leistungen immer seltener geschaffen werden und das dient dann niemandem. 

Von Kollegiumsmitglied Dr. Ingo Friedrich MdEP a.D., Präsident des Europäischen Wirtschaftssenats

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