Die Kompassnadel, Markenzeichen der NürnbergMesse, zeigt endlich wieder nach oben: Nach pandemiebedingter Zwangspause in den ersten beiden Monaten konnten im Messejahr 2022 wieder Fachmessen im Messezentrum Nürnberg und auch bei den internationalen Tochtergesellschaften durchgeführt werden.

Nach vorläufigen Berechnungen beteiligten sich an 135 Veranstaltungen weltweit (2020 waren es 57) insgesamt über 23 600 Aussteller (2020: 12 385) sowie über 981 000 Besucher (2020: 430 887). Dieses starke Comeback der Präsenzmessen führte zu einem deutlichen Umsatzsprung auf 250 Millionen Euro, während es 2020 lediglich 110,3 Millionen Euro waren. „Wir freuen uns über das Wiedererstarken des Messegeschäfts 2022 mit großer Wiedersehensfreude bei unseren Kunden“, betonte Prof. Dr. Roland Fleck, CEO NürnbergMesse Group, und erwartet für das Jahr 2023 aufgrund des veranstaltungsschwächeren ungeraden Jahres einen Umsatz von über 230 Millionen Euro. „Das Geschäftsmodell Messe ist intakt!“, ist sein Kollege Peter Ottmann fest überzeugt.

Das Comeback der Präsenzveranstaltungen im Jahre 2022 führte zu einem deutlichen Anstieg bei den klassischen Veranstaltungskennzahlen.  Besonders erfreulich sei aus Sicht der beiden Geschäftsführer der Messegesellschaft die beachtlich angestiegene Internationalität auf Aussteller- wie auf Besucherseite, lagen diese Werte mit 44 Prozent bzw. 22 Prozent bereits wieder auf dem Niveau des Rekordjahres 2018.

Die Anzahl der Beschäftigten mit 573 in der GmbH und insgesamt 1086 in der NürnbergMesse Group zum 31.12.2022 hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht. Hervorgehoben wird in diesem Zusammenhang, dass die NürnbergMesse GmbH die größte Krise in ihrer Unternehmensgeschichte ohne betriebsbedingte Kündigungen bewältigen konnte. Für CEO Peter Ottmann ist klar: „Diese Kraftanstrengung war nur dank einer starken Teamleistung möglich. Personalabteilung, Betriebsrat und die gesamte Belegschaft haben einen großen Beitrag dazu geleistet“.

Trotz pandemiebedingter Zwangspause zu Beginn des Jahres 2022 kam es zu einem „starken Comeback“

Während in dem exakt vor 50 Jahren in Betrieb genommenen Messezentrum Nürnberg die Veranstalter der Spielwarenmesse gerade die letzten Vorbereitungen für den Start „zurück in die Vor-Corona-Zeit“ trafen, zeigte die Kompassnadel der  NürnbergMesse Group nicht nur mit Blick auf das Geschäftsjahr 2022 klar nach oben. Vielmehr gehen Roland Fleck und Peter Ottmann auch mit beachtlichen Investitionen und neuen Veranstaltungen ins Jahr 2023.

Die von den deutschen Spielwarenherstellern bereits 1949 selbst gegründete und bis zum heutigen Tag als Genossenschaft geführte Spielwarenmesse hatte schon sehr früh auf Internationalität gesetzt – legendär ist Ludwig Erhards Ausspruch zur Eröffnung der Deutschen Spielwaren-Fachmesse 1957: „Ich möchte nächstes Jahr das Wort Deutsche hier nicht mehr sehen“. Einer solchen Aufforderung bedarf es heute mit Blick auf die NürnbergMesse Group nicht mehr. Dennoch oder gerade deshalb betont Roland Fleck die hohe Internationalität auf Aussteller- wie auf Besucherseite. Vor allem diese internationalen Aspekte unterstreichen die Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells Messe „und sind gerade für unsere sozioökonomischen Effekte in Stadt und Metropolregion Nürnberg von herausragender Bedeutung.“ Die Auslandsmessen wiederum mit Veranstaltungsrekorden in Brasilien, Griechenland und Indien (und coronabedingt nur einer Messe in China!) trugen mit rund 40 Millionen Euro oder etwa 15 Prozent zum Gesamtumsatz von 250 Millionen Euro bei.

Die NürnbergMesse, darauf verweist Peter Ottmann mit Nachdruck, kehrt wieder in ihren ursprünglichen Rhythmus von veranstaltungsstarken geraden und weniger belebten ungeraden Jahren zurück. Umsatzspitzenreiter war in der Vergangenheit bei den geraden Jahren 2018 mit mehr als 315 Millionen Euro vor 2016 mit 288 Millionen Euro, während  die „ungerade“ Rubrik vom Jahr 2019 mit einem Umsatz von über 285 Millionen Euro angeführt wird. Vor diesem Hintergrund ist Peter Ottmann überzeugt, dass sich „trotz der Stapelkrise aus Pandemie, Krieg und hohen Energiepreisen“ die Messen weiter sehr positiv entwickeln werden: „Das Geschäftsmodell Messe ist intakt!“ Dies gelte umso mehr, als die Nürnberger ergänzend zu den Präsenzveranstaltungen auch hybride Erweiterungen und digitale Angebote offerieren.

2023 sind im Messezentrum Nürnberg selbst 76 Veranstaltungen geplant, weitere 71 an den unterschiedlichsten Standorten. Unter den zehn neuen Veranstaltungen steigt erstmals in Nürnberg die „Legal Revolution“, die sich Anfang Mai mit Künstlicher Intelligenz in der Jurisprudenz beschäftigt. Einen großen Innovationssprung plant die NürnbergMesse in Richtung Energieautarkie mit einem batterie- und wasserstoffspeicher gestützten Hybridkraftwerk. Roland Fleck hat den Baubeginn mit dem ersten Photovoltaik-Modul für das erste Quartal 2023 angekündigt.

Von Kollegiumsmitglied Gerd Otto 

Zum Foto: Die Geschäftsführer der Messe Nürnberg, Prof. Dr. Roland Fleck (links) und Peter Ottmann (Foto: Messe Nürnberg, Ralf Rödel).

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