Die schlimme Coronazeit ist vorbei, die Messen sind wieder in. Wie die Consumenta in Nürnberg, die an fünf Tagen etwa 68.000 Besucher in die acht Hallen lockte und bei den Themenfeldern Genuss aus der Region, Bauen, Wohnen, sowie mit Life & Style und dem GINmarket Pluspunkte sammelte. Das Konzept sei aufgegangen, bilanzierten die beiden AFAG-Geschäftsführer Henning und Thilo Könicke von der NürnbergMesse. Für das EUROjournal pro management hat Horst Wunner einen Trip durch das bunte Treiben gemacht.

Und kam auf Erstaunliches: Da gibt es ganz nahe zu Bayreuth eine Ölmühle, die in Creußen beheimatet ist. Dort hat Regionalität einen ganz hohen Stellenwert, denn es werden nur nachwachsende Rohstoffe aus der heimischen Landwirtschaft genutzt unter dem Motto „Vom Acker in die Bio-Mühle“. Mittels einer Schneckenpresse produziert man kaltgepresste Bio-Öle und hat sogar noch eine ganzheitliche Verwertung der Nebenprodukte. Heraus kommen aus dem Kaltgepressten zehn verschiedene Geschmacksnuancen, vom Leinöl und Leindotteröl bis zum Hanf-, Sonnenblumen- und Rapsöl. „Das kann man für die kalte und warme Küche gut verwenden“, erzählt Klaus Lünsmann, der zusammen mit Ehefrau Karin de Cecco den Familienbetrieb vor eineinhalb Jahren gegründet hat. Und zu dem auch einige Aushilfskräfte gehören.

Die Mitarbeiter der Bio-Mühle in Creussen auf der Consumenta

„Es war ein Senkrechtstart“, bilanzierte der Mitinhaber, „mittlerweile sind wir auch auf Wochenmärkten in Bayreuth und Weiden vertreten, beliefern eine Vielzahl von Bioläden, von Münchberg bis Thurnau“. Zur ganzheitlichen Verwertung gab Lünsmann noch einen interessanten Einblick: Hochwertiges Mehl, drei verschiedene Nudelsorten, und sogar Senfmehl, Senf und Pesto sind das Ergebnis. Eine Kostprobe schmeckte. Zum ersten Mal auf der Consumenta zieht das Ehepaar eine erfreuliche Bilanz, „die Nachfrage bestens, nächstes Jahr sind wir wieder dabei“. Und es fügte noch an, dass man mit der absoluten Regionalität die heimischen Bauern unterstützen und dadurch Arbeitsplätze erhalten will.

Wem es in den eigenen vier Wänden zu eng ist, wurde am Stand des Reisebüros Klemm aus Ebermannstadt fündig. Es hat eine Menge zu bieten, von ganz nah bis weltweit. Von der Flusskreuzfahrt bis zu Flugreisen in entfernte Winkel der Erde, attraktive E-Bike-Touren und Wanderreisen. Chefin Marion Klemm ist seit vielen Jahren Gast auf der Consumenta, „hier kann man gut sein Programm vorstellen und neue Kunden gewinnen. Unser Klientel kommt ja auch vorwiegend aus der Metropolregion Nürnberg, daher ist diese Messe ideal“. Erfreulich sei die Nachfrage gewesen, die Prospekte sehr gefragt, obwohl es etwas weniger Publikum als sonst gegeben habe. Der Familienbetrieb mit etwa 30 Mitarbeitern, im Jahr 1969 gegründet, werde auch 2023 in Nürnberg präsent sein, versprach Marion Klemm und fügte an, „die Reiselust hat nach der Pandemie die Menschen neu inspiriert“.

Klemm-Mitarbeiterin Andrea Nittel-Merz weckte Reisesehnsüchte

Ein fester Begriff in Oberfranken ist die Obermain-Therme Bad Staffelstein. Sie kam in Frankens Metropole mit Thermenkönigin Vanessa Fleischmann aus Loffeld, vor kurzem für zwei Jahre gewählt. Und sie war eine Zugnummer, wurde x-Mal abgelichtet und bewundert. Harald Steif vom Thermen-Marketing stellte das umfassende Konzept für Wellness, Massagen, Kulinarik und Übernachten, gleich nebenan, vor. Die Natursole kommt mit 52 Grad Wärme und einem Salzgehalt von 12 Prozent aus 1.600 Metern Tiefe, wird runtergekühlt und eignet sich besonders gut für Hauterkrankungen, aber auch für gesunde Haut zum Wohlfühlen, so der Marketing-Mann. Die gesamte Bade- und Saunalandschaft der Therme umfasst nahezu 15.000 Quadratmeter und zahlreiche Außenbecken, „was will man mehr“, ist Steif schon ein bisschen stolz. Eine Armada an Personal kümmere sich um die Gäste, „die uns nicht so weit weg von der Autobahn und nahe des Bahnhofs gut erreichen können“. In der Messe sieht er den Vorteil, dass sie in die Metropolregion Nürnberg eingebunden ist, nannte den Zuspruch an den fünf Tagen enorm. Und seine Aussagen mündeten in dem Ausspruch: „Unser Anspruch ist, den Besuchern in Bad Staffelstein mindestens einen Tag zum entspannten Relaxen zu bieten“.

Sie machten neugierig auf die Thermenwelt Bad Staffelstein: Thermenkönigin Vanessa Fleischmann (links) und Marketingleiter Harald Steif mit einer jungen Besucherin (Fotos: Horst Wunner).

Die Brüder Nico und Erik aus Schwabach kamen ebenso zur Consumenta, „wir lieben das fränkische Essen und Trinken, schauen, was es Neues an Kulinarik gibt. Und nehmen seit Jahren immer wieder was Gutes mit nach Hause“. Während eine junge Besucherin aus Nürnberg eine größere Auswahl an Campingartikeln und Outdoor-Sachen vermisste. Außerdem könnte die Orientierung zu den einzelnen Ständen in den Hallen etwas übersichtlicher sein, monierte sie. „Sonst hat es mir aber Spaß gemacht“.

Von unserem Kollegiumsmitglied Horst Wunner

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