Das heutige Europa | Salon Thema wird von Peter Schöner und Annelene Adolphs bestritten

Fast so alt wie der Europaverein GPB e.V.: ARTE

Der öffentlich-rechtliche Kulturkanal ARTE ging 1990 aus einem zwischenstaatlichen Vertrag von Deutschland und Frankreich hervor. Mit dem Sendestart am 30. Mai 1992 wurde dieses einzigartige Projekt Realität für ein deutsch-französisches Publikum.

Schon Anfang der 90er Jahre haben wir den Sender in Straßburg kennengelernt. Damals gehörten wir der Evaluierungsgruppe für Europadozenten der Friedrich-Ebert-Stiftung an. Seitdem sind wir Fan des deutsch-französischen Senders. Heute bietet ARTE Inhalte in sechs Sprachen auf einer Vielzahl von Ausspielwegen an – mit einem unveränderten Anspruch an Qualität, Kreativität und Vielfalt.

Heute am 17. Juni z.B. ist die Reihe Europa im Umbruch zu sehen. Der europäische Kontinent und seine Bevölkerung stehen vor einer Vielzahl an Herausforderungen: Klimawandel und Schutz der Natur, Umbau der Landwirtschaft, nachhaltige Energieproduktion, effiziente Mobilität, Migration und Digitalisierung. In sechs Teilen zeigt die Serie „Europa: Kontinent im Umbruch“ Zusammenhänge auf und stellt Menschen vor, die Lösungen entwickeln. Nutzen Sie den Link oder gehen Sie in die ARTE Mediathek.  

Im Rahmen dessen was, wir gerne unsere europäische Erinnerungskultur nennen, hat auch der Europaverein GPB e.V. seinen Beitrag geleistet. Passend zum Erinnerungsmonat Juni erinnern wir an unsere Ausstellungen (eine eigene, die aber dem Brand im „Uferlos“ zum Opfer fiel, die zweite in Lizenz der Stiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur) zum 17. Juni (1953), dann zum Weltflüchtlingstag unsere „Zwischen den Fronten…..“ (eröffnet im alten Rathaus zu Stolberg.)   

Wäre nicht der Krieg in der Ukraine, gäbe es auch zahlreiche Erinnerungen an den D-Day 1944 (bekanntlich am 6. Juni) in der Normandie.

Und was hat das alles mit ARTE zu tun? Am Sonntag präsentierte ARTE Volker Schlöndorff‘s „Diplomatie“. Gerade zu einer Zeit, in der wir uns fragen: Hat Diplomatie in dieser Situation (Krieg in der Ukraine) eine Chance? Dazu verfolgten wir einen interessanten Wortwechsel im Deutschlandfunk.  

Diplomatie

Es ist die Nacht des 24. auf den 25. August 1944: Die Alliierten stehen vor den Toren von Paris und Stadtkommandant General von Choltitz ist bereit, Hitlers Befehl auszuführen und Paris zu zerstören. Doch plötzlich trifft der schwedische Konsul Nordling in Choltitz‘ Hauptquartier ein … – Volker Schlöndorffs Film (2014) feierte im Rahmen der Berlinale-Special-Gala Premiere.

Paris, in der Nacht vom 24. auf den 25. August 1944: Die Alliierten stehen vor den Toren der Stadt. Kurz vor Tagesanbruch bereitet sich Stadtkommandant General von Choltitz in seinem Hauptquartier im Hotel Meurice darauf vor, Hitlers Befehl auszuführen und Paris dem Erdboden gleichzumachen. Alles ist bereits vorbereitet: Der Louvre, die Oper, Notre-Dame, der Eiffelturm und die Brücken über die Seine sind vermint. Doch plötzlich steht der schwedische Konsul Raoul Nordling vor Choltitz‘ Schreibtisch – er ist durch eine Geheimtür eingetreten. Nordling versucht den pflichtbewussten Choltitz, der noch nie einen Befehl verweigert hat, in seinem Vorhaben umzustimmen. Ein verbaler Schlagabtausch zwischen den beiden beginnt, in dem Nordling an die Vernunft und Moral des Generals appelliert. Nordling erinnert Choltitz an die Millionen von Menschenleben, die einer Bombardierung zum Opfer fallen würden. Choltitz ist sich der militärischen Sinnlosigkeit des Auftrags bewusst, jedoch ist er davon überzeugt, dass eine Verweigerung des Befehls zu einer unverzüglichen Verschleppung seiner Familie führen würde. So verspricht Nordling ihm, dass er sich um eine sichere Ausreise der Familie kümmern wird. Wird sich Choltitz umstimmen lassen?
„Diplomatie” ist eine Adaption des gleichnamigen Bühnenstücks von Cyril Gély, der auch am Drehbuch mitgearbeitet hat. Wenngleich es Kontakte zwischen den historischen Personen gegeben hat – die Auseinandersetzung von Choltitz und Nordling, so wie sie der Film erzählt, ist Fiktion. Dieser Film wird am 5. Juli 2022 nochmals auf ARTE präsentiert.

Lesenswert dazu ist auch ein Beitrag der Welt aus dem Jahr 2014, dem Jahr, in dem der Film produziert wurde.

Am 25. August 1944 versanken die Champs-Elysees im Freudentaumel, als Paris, das wie Warschau in Schutt und Asche gelegt werden sollte, von der Nazi-Herrschaft befreit wurde. Im Herzen Frankreichs tobte der Krieg weiter. Zur Rolle der Franzosen (de Gaulle, FFI) hier ein interessanter Artikel im Stern.

Bereits 1966 befasste sich die französisch/amerikanische Produktion unter Regie von René Clément mit dieser Thematik. Das Lexikon des internationalen Films dazu: „Um zeitgeschichtliche Objektivität bemühter, gut inszenierter und effektvoll besetzter Film, dessen Gesamteindruck jedoch zwiespältig bleibt, weil die historischen Ereignisse durch kinohafte Ausschmückung zu sehr als unterhaltsames Drama erscheinen.“

Dazu auch die Seite der Familie von Dietrich von Choltitz.

Themenvorschläge zum Europa | Salon:

·        Sicherheit

·        Migration – die neuen Europäer

·        Energie souveräner und durchsetzungsstärker

·        Erweiterung der EU – die Länder im Balkan

·        Mobilität

·        Ernährung

·        digitale Herausforderungen  

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert