Die Stiftung Bayerische Gedenkstätten trauert um Barbara Stamm, Landtagspräsidentin a.D. „Tief bestürzt haben wir heute die Nachricht vom Tod von Barbara Stamm erhalten. Wir verlieren eine wichtige politische Stimme und Initiatorin für die Erinnerungskultur in Bayern. Ihrer Familie und ihren Angehörigen gilt unser tiefes Mitgefühl“, so Stiftungsdirektor Karl Freller, 1. Vizepräsident des Bayerischen Landtags. Barbara Stamm war langjähriges engagiertes Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung Bayerische Gedenkstätten und hat maßgebend das öffentliche Gedenken und Erinnern in Bayern mitgeprägt.

„Der ehemaligen Landtagspräsidentin Barbara Stamm bin ich bis heute überaus dankbar, dass sie bei einem Gespräch im April 2010 eine Idee von mir motiviert und tatkräftig aufgriff. Ich hatte ihr vorgeschlagen, künftig am 27. Januar, am „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“,
jährlich gemeinsam und unter aktiver Einbindung von Überlebenden ein Gedenken zu gestalten. Dabei sollten Parlament und Stiftung auch direkt an Stätten des ehemaligen Geschehens gehen – ein Novum deutscher Parlamentsgeschichte“, erinnert sich Stiftungsdirektor Freller. Zusammen mit Barbara Stamm wurde diese Idee 2011 das erste Mal umgesetzt.

Der gemeinsame Gedenkakt des Bayerischen Landtags und der Stiftung Bayerischer Gedenkstätten findet seither alternierend im Bayerischen Landtag sowie an verschiedenen Gedenkstätten und -orten innerhalb Bayerns jedes Jahr statt, in den letzten Jahren – entsprechend adaptiert – auch unter
Pandemiebedingungen. 2017 wurde der Gedenkakt erstmals grenzüberschreitend in Leitmeritz und Theresienstadt (Tschechien) ausgerichtet. Die gemeinsamen Planungen für den Gedenkakt 2023 haben bereits begonnen.

Barbara Stamm war seit 1969 CSU-Mitglied und von 1972 bis 1987 Mitglied des Würzburger Stadtrats.1976 zog sie über die Liste zum ersten Mal in den Bayerischen Landtag ein. Im Jahre 2008 wurde Stamm als erste Frau zur Präsidentin eines Landtages gewählt, bis Ende 2017 war sie zudem stellvertretende CSU-Vorsitzende.

Von Alexandra Perry, Stiftung Bayerische Gedenkstätten

Über die Stiftung Bayerische Gedenkstätten:
Die Stiftung Bayerische Gedenkstätten ist eine Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in München. Sie wurde durch den Freistaat Bayern zum 1. Januar 2003 errichtet. Die Stiftung ist Trägerin der KZ-Gedenkstätte Dachau und der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, die zu den Gedenkstätten in Deutschland
von nationaler und internationaler Bedeutung gehören, sowie weiterer Gedenkstätten im Freistaat. Zweck der Stiftung ist es, die Gedenkstätten als Zeugen für die Verbrechen des Nationalsozialismus, als Orte der Erinnerung an die Leiden der Opfer und als Lernorte für künftige Generationen zu erhalten und zu gestalten, die darauf bezogene geschichtliche Forschung zu unterstützen und dazu beizutragen, dass das Wissen über das historische Geschehen im Bewusstsein der Menschen wachgehalten und weitergetragen wird.


Zum Foto: Barbara Stamm (1944-2022) und Max Mannheimer (1920-2016) bei der Gedenkveranstaltung anlässlich des 70. Jahrestags der Befreiung des KZ Dachau, im Jahre 2015 (Foto: Karl Freller).

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