Am 15. September, dem „Tag der Demokratie“, wurde der Europäische Sozialpreis (ESP) des Europaverein GPB e.V. in Eschweiler verliehen. Zum 27. und letzten Mal wurde der Preis dabei vom scheidenden Führungsduo Annelene Adolphs und Peter Schöner übergeben, im Herbst wird es zum bereits gebahnten Übergang zur nächsten Generation mit Andrea Wolff an der Spitze kommen. Von der Zollbeamtin und FDP-Kommunalpolitikerin kam auch bereits die Idee zum Umzug des Verleihungstermin vom 3. Oktober auf den 15. September. Der allgemeinen Wahrnehmung scheint dies gut zu tun: unter den Ehrengästen und Rednerinnen des Abends im Eschweiler Rathaus waren neben der Oberbürgermeisterin Nadine Leonhardt (SPD) auch die Bundestagsabgeordnete Claudia Moll (SPD) und Europaabgeordnete Sabine Verheyen (CDU). Sie alle würdigten den Preisträger Jos Smeets (79) aus dem niederländischen Valkenburg für sein jahrzehntelanges Engagement für europäische und internationale Bildungs- und Hilfsaktionen. Wir beglückwünschen unseren Partnerverein zur erfolgreichen Veranstaltung und geben hier den „Leitgedanken“ des Europavereins zur Preisverleihung 2023 wieder:

„»Europäer sein« taugt nicht mehr in erster Linie als geographische Herkunftsbezeichnung, sondern steht für die bewusste Identifikation mit der politischen Ordnung und den gemeinsamen Werten des großen Europas. Die zunehmende Europäisierung der Politik, Wirtschaft und Kultur führt zu einer Intensivierung der Kommunikation und einer größeren Dichte der Austauschbeziehungen. Unsere europäischen Werte führen letztendlich zu einer überindividuellen und supranationalen Einstellung und Haltung. Begegnungen innerhalb Europas eröffnen uns sowohl die Möglichkeit zur Reflexion der eigenen Identität wie auch den kritischen Dialog über politisch-kulturelle Gemeinsamkeiten in einer zunehmend vernetzten Welt. Wir erleben in Europa Vielfalt nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung. Allerdings hat der Krieg in der Ukraine unser Sicherheitsdenken verändert. Nicht nur Europa, sondern die Welt steht vor zahlreichen Herausforderungen in den Bereichen nachhaltiges Wirtschaften, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit. Im September 2015 wurde die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung von allen UN-Mitgliedstaaten verabschiedet und unterstreicht, dass diese Herausforderungen nur bewältigt werden können, wenn alle Staaten der Welt an einem Strang ziehen und den globalen Aktionsplan umsetzen. Nur gemeinsam können wir die Welt für kommende Generationen nachhaltig gestalten. Hinzu kommt, dass die drei großen D – Dekarbonisierung, Digitalisierung und Demografischer Wandel – gewaltige Veränderungen mit sich bringen, für jeden von uns. Bildung und Qualifizierung im Arbeitsleben müssen damit Schritt halten. Sie sind die Basis für sichere, gute und möglichst allen Menschen zugängliche Beschäftigung. Beim Europäischen Jahr der Kompetenzen reicht es aus unserer Sicht nicht aus, Themen wie Lernangebote, Mobilität und die Anerkennung von Qualifikationen in den Vordergrund zu rücken. Stärkung unserer interkulturellen Kompetenz brauchen wir dazu, die dafür sorgt, dass wir auch auf zwischenmenschlicher Ebene, mit kultureller Vielfalt und verschiedensten Einstellungen, Werten, Normen, Glaubenssystemen und Lebensweisen konstruktiv umgehen können. Diese Fähigkeit, mit kultureller Vielfalt positiv umzugehen, ist eine Schlüsselkompetenz nicht nur für international agierende Führungskräfte, sondern auch für jeden Einzelnen, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, einen Beitrag zur sozialen Integration und Kohäsion zu leisten sowie dem Ausschluss von Menschen aus der Gemeinschaft entgegen zu wirken. Toleranz, Integration sowie ein Kulturdialog sowohl in Europa als auch mit anderen nichteuropäischen Partnern können diese Kompetenz fördern. Deshalb haben wir 2023 den Leitgedanken gefasst, unter dem der Europäische Sozialpreis verliehen werden soll:

INTERKULTURELLE KOMPETENZ – FÜR EUROPA UND DIE WELT

(Schlüsselqualifikation des 21. Jahrhundert)“

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