Für den Ökonomen Ralph Chami, seines Zeichens Assistant Director des World Monetary Funds, WMF, ist die Situation klar, wie er im Innovations-Podcast „2hochMEHR“ sagte: „Selbst, wenn Unternehmen umgehend den Ausstoß jeglichen CO2 sofort einstellten, würden wir dennoch sterben, weil bereits viel zu viel davon in der Atmosphäre ist. Wir müssen diesen CO2 Sockel reduzieren.“

Wissenschaftler an Universitäten und in den Forschungsabteilungen von Unternehmen sind allerorten auf der Suche nach Lösungen und die Ansätze sind dabei höchst unterschiedlich. In vielen Fällen erweist sich der eingeschlagene Weg als Sackgasse, während bei anderen Ansätzen plötzlich unerwartet ein Durchbruch kommt. Bei der Größe der Aufgabe in der wenigen wahrscheinlich noch verfügbaren Zeit können wir es uns nicht erlauben auf eine der Optionen zu verzichten. Von daher ist etwa die europäische Festlegung auf Elektromobilität, oder die deutsche auf Wärmepumpen als Heizungssystem der Zukunft sehr gefährlich. Wir brauchen Technologieoffenheit. Sicher scheint in den vergangenen Jahren viel zu viel Zeit mit Nichtstun vergeudet worden zu sein (wobei in dieser Zeit durchaus an den Grundlagen gearbeitet wurde, die jetzt langsam zum Tragen kommen), der jetzt von manch einem Regierungsvertreter an den Tag gelegte Eifer könnte sich schnell als purer Aktionismus beweisen und uns in eine Sackgasse führen. Mindestens genauso wichtig ist es die ganze Breite der Gesellschaft auf diesem Weg mitzunehmen. Denn gegen einen Basiswiderstand lässt sich auch eine vernunftgetriebene Politik nur schwer durchsetzen. Die Menschen müssen verstehen und dürfen nicht überfordert werden. Das aber ist bereits der Fall. Zu unklar erscheint die Strategie, zu bürokratisch der Weg und viele fürchten um ihren Wohlstand. All das muss von der Politik beachtet werden. Im Moment scheinen die Agierenden selbst überfordert. Dabei zeichnen sich bereits vielerlei Lösungen ab. Man muss sie sich nur entfalten lassen. Wenn ich mich auf einen Weg festlege, dann riskiere ich ein Scheitern und ein Umsteuern wird schwierig, weil die Entwicklung der anderen Wege eingestellt wurde. Ein gangbarer Weg ist auch die Natur selbst einzubeziehen mit einem Natur basierten Wirtschaftssystem, für das Chami in der Podcastfolge leidenschaftlich eintritt. Allein Seegras könnte bis zu 38 Prozent des überschüssigen CO2 einlagern, hat er errechnet.

Von Kollegiumsmitglied Dieter Brockmeyer

Die englischsprachige „2hochMEHR“-Folge mit Ralph Chami hören Sie hier!

Foto: Bekanntlich ein CO2 Speicher, der Wald (Quelle: Image by Nick Spears from Pixabay). 

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